Infos zu den Lagern Ravensbrück,
Moringen und Lichtenburg
   
       
 

Ehemaliges KZ Moringen
 
Ab Juni 1933 wurden in „Schutzhaft“ genommene Frauen aus dem deutschen Reichsgebiet im früheren 'Werkhaus’ der Kleinstadt Moringen bei Göttingen inhaftiert.
In diesem ersten reinen Frauen-Konzentrationslager waren meist politische Frauen und Zeuginnen Jehovas eingesperrt. Die Haftbedingungen waren nicht zu vergleichen mit denen der späteren Konzentrationslager.
 
Als das Frauen-KZ Moringen zu klein geworden war, wurden die Häftlinge im März 1938 in das KZ-Lichtenburg an der Elbe gebracht. Die Haftbedingungen in der alten Festung verschärften sich immens, es gab stundenlanges Appellstehen, Arrestzellen und vielfältige Schikanen durch die Wachmannschaften der SS. Mindestens 1.400 Frauen durchliefen das KZ Lichtenburg bis zum Mai 1939.
 

Ehemaliges KZ Lichtenburg
 

Ehemaliges Kommandanturgebäude des Frauen-KZ Ravensbrück
 
Als auch die Lichtenburg für die zahllosen verhafteten Frauen nicht mehr ausreichte, erfolgte ab Mai 1939 ihre Verlegung in das neuerrichtete Frauen-KZ Ravensbrück, achtzig Kilometer nördlich von Berlin.
Ravensbrück war ursprünglich als so genanntes „Schutzhaftlager“ für zehntausend weibliche Häftlinge errichtet worden.
 
Nach Ravensbrück wurden Frauen aus Deutschland und aus den von der Wehrmacht besetzten Ländern gebracht, die sich - tatsächlich oder vermeintlich - dem NS-Regime bzw. der Besatzung widersetzt hatten oder aufgrund ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder ihrer politischen Überzeugung nicht in das nationalsozialistische Bild der „Volksgemeinschaft“ passten.
 

Blick von der Kommandantur über das KZ Ravensbrück
(Aufnahme aus dem Propaganda-Album der SS)
 

Winkel und Nummer
 
Wie in allen Konzentrationslagern wurden die Häftlingsgruppen mit Winkeln gekennzeichnet.
Politische Häftlinge bekamen einen roten, „Asoziale“ einen schwarzen, „Kriminelle“ einen grünen und Bibelforscherinnen (Zeuginnen Jehovas) einen lila Winkel. Jüdinnen wurden gesondert gekennzeichnet. Ausländerinnen galten in der Regel als „Politische“, Sinti und Roma als „Asoziale“.
 
Von 1939 bis 1945 durchliefen ca. 123.000 Frauen, Mädchen und Kinder das Frauen-KZ Ravensbrück. In diesen sechs Jahren veränderte sich der Anteil der einzelnen Häftlingsgruppen im Lager ständig.
In der Anfangszeit waren überwiegend Deutsche inhaftiert. Mit Kriegsbeginn wurden zunehmend Frauen aus den überfallenen und besetzten Ländern eingeliefert. Insgesamt bildeten polnische und sowjetische Frauen die größten Gruppen im Ravensbrücker Lager. Bis 1942 waren nur etwa zehn Prozent der Häftlinge in Ravensbrück Jüdinnen.
 

Fotowand mit Bildern ehemaliger Häftlinge des KZ Ravensbrück
in der heutigen Mahn- und Gedenkstätte
 
 

Der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, besucht das KZ Ravensbrück
(Aufnahme aus dem Propaganda-Album der SS)
 
Heinrich Himmlers Anweisung, die „reichsdeutschen Lager judenfrei zu machen“, führte im Oktober 1942 dazu, dass nahezu alle Jüdinnen nach Auschwitz oder in andere Vernichtungslager deportiert wurden. Erst im Sommer 1944, nach der Einlieferung ungarischer, polnischer und slowakischer Jüdinnen und nach den großen Evakuierungstransporten aus Auschwitz, erhöhte sich die Anzahl der Jüdinnen in Ravensbrück wieder.
 
Ende April 1945 wurden die meisten Häftlinge wegen der heranrückenden Fronten aus dem Lager evakuiert und auf den sogenannten „Todesmarsch“ gezwungen. Die mehr als 2000 zurückgebliebenen, zumeist schwerkranken Häftlinge, wurden am 30. April von der Roten Armee befreit.
Die genaue Anzahl derjenigen, die das Lager nicht überlebten, lässt sich bis heute nicht ermitteln, da es sowohl Entlassungen gab, wie auch Transporte in die zahlreichen Nebenlager der Rüstungsindustrie oder in die großen Vernichtungslager.
 

Blick über das Gelände der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
       
 
Links zu den Gedenkstätten
   
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Gedenkstätte Moringen
Gedenkstätte Lichtenburg
   
       
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